Entwicklung der Zertifizierungskriterien

Die Zertifizierungskriterien wurden durch den VFQ unter Beteiligung aller relevanten Gruppen entwickelt und in den "KVG-Standards" (KVG 1001:2014) niedergelegt.

Diese Zertifizierungskriterien werden regelmäßig durch den Standardgeber auf Ergänzungs- bzw. Veränderungsbedarf, insbesondere vor dem Hintergrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, geprüft und ggf. angepasst.

Diese regelmäßige Überprüfung ist ein wesentlicher Bestandteil des Prozesses der kontinuierlichen Verbesserung im KVG-System.

Grundlagen der Zertifizierungskriterien

Grundlagen des KVG-Systems sind die einschlägigen Vorschriften der

  • Sozialversicherungsträger
  • Unfallverhütungsvorschriften
  • kommunale Satzungen
  • diverse DIN-Normen
  • einschlägige technische Leitfäden
  • Empfehlungen und Richtlinien
  • die PEFC-Standards
  • der aktuelle Stand der Technik

Schwerpunkte der Zertifizierung

  • Qualität der Dienstleistung
  • Umweltverträglichkeit der Dienstleistung
  • Sozio-ökonomische Gesichtspunkte

Diese werden in den KVG-Standards wie folgt festgelegt:

Qualität der Dienstleistung

  • Allgemeine Qualitätsanforderungen (Prozess)
    • Planung, Durchführung, Überwachung von Prozessen
    • treffen von Maßnahmen zur Verbesserung
      .
  • Dokumentationsanforderungen (Qualitätsziele und –politik)
    • Aufzeichnungen zur Auftragsabwicklung und Auftragsdurchführung
    • Festlegung von Zuständigkeiten Abläufen und Verantwortlichkeiten
      (Stellenbeschreibung, Arbeitsanweisungen)
      .
  • Kundenorientierung
    • Kommunikation mit dem Kunden, Beauftragung, regelmäßige Leistungsmeldungen, Abnahmeprotokolle
    • Höflichkeit, Freundlichkeit, Erscheinungsbild
      .
  • Personelle Ressourcen
    • kompetentes Personal/Nachunternehmer durch angemessene Ausbildung, Schulungen und Fertigkeiten und Erfahrungen
    • angemessene Arbeitsumgebung
      .
  • Bereitstellung sonstiger Ressourcen
    • Kapazitätsplanung von Maschinen, Technik und Material
      .
  • Regionalität der Dienstleister

Umweltverträglichkeit der Dienstleistung

  • Umwelt- und Ressourcenschonung
    • jährliche Unterweisung zur Rücksichtnahme auf geschützte Lebensräume und Schutzgebiete, sowie gefährdete Tier- und Pflanzenarten
    • besondere Sorgfalt für Uferbereiche, Grund- und Oberflächenwasser
    • Kontrolle auf Brut- und Niststätten
    • Beachtung ortsüblicher Ruhezeiten
      ..
  • Pflanzenschutzmitteleinsatz
    • ausschließlich nach behördlicher Genehmigung
    • Beschränkung auf das notwendige Maß
    • möglichst umweltverträglicher Einsatz
    • Erfolgskontrolle und Dokumentation bei jedem Einsatz
      ..
  • Saat- und Pflanzgut
    • aus überprüfbarer Herkunft
    • gentechnisch veränderte Organismen kommen nicht zum Einsatz
      ..
  • Eignung- Umweltverträglichkeit und Ausbringungsmenge von Streumitteln
    • auf die geringstmögliche Streumenge wird geachtet
    • Winterdiensteinsätze erfolgen möglichst frühzeitig
      (Festfahren vermeiden, Salzverbrauch reduzieren)
      ..
  • Einsatz von Fahrzeugen, Bodenschonung
    • bei PKW und LKW wird die grüne Umweltplakette angestrebt
    • bei verdichtungsempfindlichen Böden, geringe Bodenfeuchtigkeit, geringeren Reifeninnendruck, geringe Radlasten, möglichst Breitreifen, möglichst großer Reifendurchmesser
    • Material wird möglichst an gut ausgebauten Wege zwischengelagert
    • auf Schutz von Biotopen wird geachtet
      ..
  • Bioöle und Sonderkraftstoffe
    • Beleg an der Maschinen mitführen
    • ausreichend dimensionierte Notfallsets für Ölhavarie an Bord jeder Maschine
      ..
  • Umweltschadensversicherung
    • Basisdeckung über 3 Mio. Euro
      ..
  • Verwendung umweltfreundlicher Werkstoffe, Recycling
    • Organische Stoffe werden dem biologischen Kreislauf wieder zugeführt
    • Abfälle werden ordnungsgemäß entsorgt
    • die Behandlung und Entsorgung von Problemmüll wird nachvollziehbar dokumentiert
    • Düngung erfolgt nach Bestandsentwicklung, Bodenuntersuchung und Herstelleranforderung
      ..
  • Sonstige allgemeine Anforderungen an zertifizierte Unternehmen
    • soweit möglich Ökostrom und Heizmittel und Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft (PEFC)

Sozio-ökonomische Gesichtspunkte

  • Qualifikation des Personals, Aus-, Fort- und Weiterbildung
    • eingesetztes Personal ist in die anstehenden Arbeitsaufgaben und für die zum Einsatz kommende Technik ausgebildet und eingewiesen
    • Weiterbildungen und Nachschulungen, sowie jährliche Unterweisungen sind obligatorisch
    • Maschinenführer verfügen über entsprechende Führerscheine
      .
  • Entlohnung
    • nach geltenden Tarifverträgen, oder Orientierung nach dem jeweiligen Branchentarif
      .
  • Betriebliche Mitwirkung; Gesundheitsschutz und Unfallverhütung
    • arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreuung gemäß VSG 1.2
    • Auslage Unfallverhütungsvorschriften
    • alle Maschinen und Geräte werden regelmäßig auf Funktionsfähigkeit und Sicherheit geprüft und gewartet (Prüfbücher)
    • sorgfältige Auftrags und Kapazitätsplanung, Vermeidung von Arbeitsengpässen, vor jedem Arbeitseinsatz erfolgt eine Gefahrenermittlung
    • das Verhalten im Notfall ist abgestimmt, ausgebildete Ersthelfer sind verfügbar